Die Ursache trockener Luft
Trockene Luft in Innenräumen entsteht vor allem im Winter, wenn kräftig geheizt wird. Die kontinuierlich hineinströmende trockene Kaltluft wird erwärmt, wodurch die relative Luftfeuchtigkeit insgesamt sinkt, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte.
Lüften hilft nicht, sondern bewirkt das Gegenteil: Die Raumluft wird noch trockener, denn beim Lüften bleibt die in der Luft enthaltene Wassermenge gleich, die relative Luftfeuchtigkeit sinkt jedoch bei steigender Temperatur.
Die Auswirkung trockener Luft
Trockene Luft wirkt sich ungünstig auf das Wohlbefinden von Menschen und Tieren aus. Die Betroffenen leiden oftmals unter Haut-, Augen- und Schleimhautreizungen. Bei trockener Luft können sich die Bakterien und Viren schneller verbreiten und vermehren, deshalb erkranken im Winter mehr Menschen als während den wärmeren und feuchteren Jahreszeiten. Dauerhafte sehr trockene Raumluft begünstigt auch Erkrankungen des Atmungssystems. Ausserdem kann Trockenheit bei Holzmöbeln und Parkettböden zu Rissen und Spalten führen und Musikinstrumente aus Holz beschädigen.
Grippeviren, Bakterien sowie andere Keime überleben in trockener Luft länger und schweben für längere Zeit auf Kopfhöhe, wo sie unsere Schleimhäute besiedeln können. Somit fördert trockene Raumluft die Übertragung von Viren und Bakterien. Eine optimale Luftfeuchtigkeit sorgt dafür, dass sich Viren und Bakterien an die Wassertröpfchen in der Luft binden und dadurch schwerer werden und auf den Boden sinken. Dazu kommt, dass höhere Luftfeuchtigkeit die Schleimhäute befeuchtet – und feuchte Schleimhäute nehmen Viren weniger gut auf. Eine gesunde relative Luftfeuchtigkeit hilft nicht nur die Schleimhäute optimal zu befeuchten und sie so gegen Angriffe zu stärken, sondern senkt auch das Ansteckungsrisiko.
Dieses Diagramm verdeutlicht den hohen Risikofaktor der Virentätigkeit bei trockener Luft. Luftfeuchtigkeitswerte von 45% und darüber führen zu einer signifikanten Reduktion der Influenza-Gefahr.
Ab einem Feuchtigkeitsbereich von 60% ist das Ansteckungspotential deutlich minimiert und ab 80% vernachlässigbar. Es gilt zu bedenken, dass ab ca. 60% relativer Feuchtigkeit jedoch ein überproportionales Wachstum von Hausstaubmilben, Schimmel und Staubläusen festgestellt wird.
Was sonst?
Neben den Gesundheitsrisiken wird zu trockene Luft vom Menschen als unangenehm empfunden, brennende Augen, gereizte Haut und trockene Schleimhäute sind bekannte Symptome. Nächtlicher Durst, trockener Hals und weniger Atmungsfreiheit durch die Nase verschlechtern obendrein noch den Schlaf.
Baumaterial und Inneneinrichtungen aus Holz oder aus Gewebe (z.B. Vorhänge oder Teppiche) nehmen viel Feuchtigkeit auf und können bei trockener Raumluft Risse bilden (Holz) oder sich elektrostatisch aufladen (Gewebe). Musikinstrumente aus Holz verstimmen sich eher oder es besteht die Gefahr von Lackschäden, da sich das Holz unter dem Lack zusammenzieht und sich dann bei steigender Luftfeuchtigkeit wieder ausdehnt.
Statische Aufladungen
Es kann sehr unangenehm sein: Man berührt einen Gegenstand und bekommt plötzlich «einen gewischt» – einen elektrischen Schlag. Die Ursache hierzu liegt ebenfalls in der zu trockenen Luft. Enthält die Luft wenig Feuchtigkeit, ist sie ein schlechter elektrischer Leiter. Menschen mit trockener Haut sind besonders anfällig.
Zudem wird das Phänomen durch Kleidung mit einem grossen Anteil an synthetischen Fasern begünstigt, weil sie durch Körperbewegungen elektrisch aufgeladen werden. Positive und negative Ladungen gleichen sich normalerweise über feuchte Haut und die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit aus. Ist die Luft zu trocken, so kann kein Ladungsaustausch stattfinden und der Körper lädt sich elektrisch auf. Er entlädt sich dann bei der nächsten Berührung eines leitenden Gegenstands und gibt Ihnen einen Schlag. Wenn Sie die Raumluft genügend befeuchten, werden diese erschreckenden Schläge ausbleiben.
Trockene Luft - Auswirkungen auf die Haut
Trockene Luft beschleunigt den Alterungsprozess der Haut. Die Haut ist mit ihrer Gesamtfläche von beinahe 20’000 cm² einer permanenten Austrocknung ausgesetzt. Feuchtigkeitsspendende Körpercreme bringt Linderung, beseitigt aber nicht die Ursache der trockenen Haut, die zu trockene Raumluft. Im Gegenteil: Durch übermässiges Cremen wird die Haut negativ beeinflusst, weil sich ein Gewohnheitseffekt einstellt und die natürliche Fettbildung reduziert wird.
Kosmetische oder medizinische Anwendungen können nachhaltig keine positiven Auswirkungen haben, wenn keine Balance zwischen Raumluft-Feuchtigkeits-Gehalt und dem natürlichen Wasserhaushalt des menschlichen Körpers und der Haut gegeben ist.
Die Optimierung der Raumluft-Feuchtigkeit ist die Grundlage, um den Alterungsprozess der Zellen zu verlangsamen.
Brauche ich einen Luftbefeuchter?
Wer weiter oben genannte Symptome spürt, sollte unbedingt einen Luftbefeuchter verwenden, um sein Wohlbehagen zu steigern und sich besser vor Erkältungen zu schützen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, empfiehlt sich ein Hygrometer um die relative Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung oder im Büro zu messen. Platzieren Sie das Hygrometer in der Mitte des Raumes, weg von Fenster und Türen und lesen ganz einfach die Luftfeuchtigkeit ab. Liegt die Luftfeuchtigkeit unter 40%, benötigen Sie einen Luftbefeuchter. Ist die Luftfeuchtigkeit über 60%, empfiehlt sich ein Luftentfeuchter einzusetzen, um üble Gerüche und Schimmelbildung zu vermeiden.
Fazit: Trockene Luft – Auswirkungen auf die Gesundheit
Negative Auswirkungen trockener Luft auf die Gesundheit zusammengefasst:
● Reizhusten
● Staubbelastung der Atmungsorgane
● Schleimhäute trocknen aus, die Immunabwehr sinkt
● Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen
● Augenreizungen
● Feinstaubbelastung steigt
● Trockener Mund und Rachen (nächtlicher Durst)
● Haut trocknet aus (Beschleunigt die Alterung der Haut)